Zungenpiercing tragen – Zahnschäden vermeiden

Körperschmuck ist schon sehr lange und weit verbreitet. Doch mit dem Stechen und Tragen eines Piercings gehen auch Risiken einher. Insbesondere bei Zungenpiercings ist Vorsicht angesagt, denn durch eine falsche Handhabe können Zahnschäden entstehen, welche irreversibel sind und sich nur schlecht bis gar nicht korrigieren lassen. Durch Sprechen, Kauen oder durch das Herumspielen mit der Piercingkugel im Mundraum kann sich der Zahnschmelz abreiben oder es bilden sich feine Risse. Weitere Schäden reichen von Zahnverschiebung bis hin zum Abbrechen von Zahnecken und Verletzungen der Zahnhälse und -wurzel. Damit einher geht eine erhöhte Empfindlichkeit der Zähne.

Das richtige Stechen

Zuallererst ist einmal wichtig, dass das Zungenpiercing von einem erfahrenen Fachmann gestochen wird. Dies macht idealerweise ein Piercer, der schon langjährig sein Handwerk beherrscht. Der Piercer sorgt dafür, dass die richtige Stablänge gewählt wird und dass der Stichkanal an der richtigen Stelle gesetzt wird. Ist der Stab zu lang, klappert die Kugel an der Innenseite der Zähne oder stört beim Kauen, sodass es vorkommen kann, dass man ungewollt darauf beißt.

Der richtige Schmuck

Die Wahl auf das passende Zungenpiercing ist entscheidend, denn neben dem vertikal gestochenem Piercing, dass sich mittig der Zunge befindet, gibt es auch horizontal gestochene Zungenpiercings, die an der rechten und linken Seite der Zunge herausragen und auch Piercings direkt an der Zungenspitze. Diese Art von Schmuck erzeugt permanente Reibung an der Zahninnenseite und ist nicht sehr empfehlenswert für die Zahngesundheit. Damit die Zahnoberfläche nicht abgenutzt wird oder die Zähne Brüche bekommen, ist auch das Material ein wichtiger Faktor. Normalerweise wird Titan als Piercingmaterial benutzt, da dieses allergenfrei ist und eine unkomplizierte Heilung damit ermöglicht wird. Nach der Abheilung sollte man möglichst auf PTFE, einen Kunststoff, umsteigen. Dieser ist weicher als Zahn und Zahnschmelz, weshalb auf Dauer eher die Piercingkugel zu Bruch geht, als der irreparable Zahn. Nicht nur die Kugeln sollten dann aus Kunststoff sein, auch der Stab. Auch eine sogenannte Disc, eine platte runde Scheibe, mit Außengewinde als Aufsatz auf den Stab ist eine risikofreiere Wahl.

Die richtige Handhabung

Um alle möglichen Risiken zu vermeiden, sollte auch der Träger des Piercings sich an einige Regeln halten. Diese sehen wie folgt aus:

  1. Klappern mit dem Zungenpiercing an den Zähnen vermeiden
  2. Kein „Nuckeln“ an der Kugel durch Festhalten mit den Schneidezähnen
  3. Regelmäßige Zahnärztliche Kontrollen, um Schäden frühzeitig zu erkennen

Das Herumspielen mit dem Piercing ist Gift für die Zähne und sollte deshalb möglichst unterlassen werden. Durch das Festhalten der Kugel mit den Zähnen, kann durch Abreibungen eine Lücke entstehen oder die Zähne bzw. ganze Zahnreihe verschieben sich. Falls sich bei der Routineuntersuchung beim Zahnarzt plötzlich erste Schäden zeigen, sollte der Zungenschmuck auf jeden Fall entfernt werden.

Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von www.piercingline.com, Anbieter von Zungenpiercings sowie weiterem Piercingschmuck.

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Ihre Anne Sturm